Am 22. Januar verließen wir Pakxe und machten uns auf den Weg nach Don Det, einer der 4000 Islands. Hier an dieser Stelle ist der Mekong rund 15km breit und es erschließen sich über 4000 sehr kleine, kleine und etwas größere Inseln. Eine davon ist Don Det welche durch eine Brücke mit Don Khon verbunden ist.
Auf Don Det sind wir nun bereits eine Woche – und wir haben noch vor bis zum 1 oder 2. Februar hier zu bleiben. Wir haben nach etwas längerer Suche und einmal umziehen nette Bungi an der Spitze der Insel, nah am „Strand“ gefunden, welches eine Hängematte auf der Veranda besitzt und ein eigenes Bad hat. Ein eigenes Bad haben nicht alle Bungis – es gibt dann 1-2 Gemeinschaftsduschen / WCs – teilweise auch nur in Asiatischer Form. Wir haben einen Ventilator und Moskitonetzchen an den Fenstern – es stehen zwei Betten drin, es gibt eine Steckdose und man kann sogar an zwei Hacken etwas aufhängen, das wars. All die Bungis ähneln sich, meist Windschief und aus Holz.
Oh, wie viel könnte man nun schon allein von der Woche erzählen? Jeden Tag einzeln zu beschrieben würde den Rahmen des Blogs sprengen; aber an den ein oder andern Momenten die ich bzw. wir erlebten; wollen wir euch doch teilhaben lassen.
Der Wasserbüffel;
Hier auf Don det passieren komische Sachen… dazu gehört, das ein Wasserbüffel jeden Morgen gegen 6 Uhr an den Strand kommt und baden geht. Ab und an kommt er auch am Mittag mal vorbei getappt und chillt sich einfach an den Strand – mal liegt er im Wasser, mal in der Sonne und mal im Schatten. Ein Mädchen welches ich kennenlernte hatte, eine ganz nette Begegnung mit dem großen Tier; sie lag am Strand und war eingeschlafen… durch lautes „Achtung Achtung“ welches Menschen um sie rum riefen wurde sie wach und schaute schnurstracks in die Augen des Büffels – welcher sich zu ihr Gesellt hatte und sie anschaute. Auch Nachts kann es hier einfach mal vorkommen, dass ein oder gar ein paar Wasserbüffel oder Kühe vorbei laufen.
Nächtliches Bad im Mekong
Oh, dieser Abend ist definitiv einer meiner persönlichen Highlight. Aber eigentlich, ist fast jeder Abend ein Highlight. Kein Abend ähnelt dem anderen, jedes Mal ist es anders. Und eigentlich immer ziemlich gut. Am besagten Abend saß ich mit noch 3 Holländern am Strand. Ein paar Typen aus Irland saßen ebenfalls am Feuer und spielten Gitarre und sangen dazu – welch eine herrliche Stimmung es war. Der Mekong, der fast Vollmond, das Feuer, Sand unter den Füßen, stimmungsvolle Musik, nettes beisammen sitzen mit Menschen aus vielen Ländern der Welt, die Sterne… Wir badeten zu 4 im Mekong, in Unterwäsche. Es war einfach nur wundervoll und lustig. Später wärmten wir uns am Feuer, hörten den Iren beim Singen und Spielen zu. Es war wirklich ein super schöner, entspannter und lustiger Abend.
Fahrradtour über die Insel(n)
gleich am 2. Tag auf Don Det mieteten Anki und ich uns ein hübsches Lila Fahrrad. Bequem ist was anderes, der Sattel zu tief – noch dass ein sehr mieser Satten und schlechte Straßen – wobei man das nicht aus Straßen bezeichnen kann… eher Wege und Trampelpfade. Steinig, mal sandig, …und nie geteert. Es war super heiß – aber das ist es hier eigentlich jeden Tag… Aber wenn man mittags um 12 Uhr sich einen abstrampelt kommt es einen doch noch ein wenig wärmer vor, als wenn man gemütlich mit einem Buch in der Hängematte schwingt und nichts tut. Aber… wir wollten ja was sehen. Vorbei an verdorrten Reisfeldern führte uns der Weg über die Brücke auf die andere Insel – Don Khon. Nun würde man ja meinen, wenn man die Inseln gegoogelt hat, dass sie nun wirklich nicht groß sind und man binnen 10 Minuten „alles“ gesehen hat. Den Breiter bzw. länger wie 5km ist keiner der Insel. Aber hier braucht man aufgrund der super Wege wirklich eine halbe Ewigkeit um von A nach B zu kommen – so also auch wir. Zuerst führte uns unser hübsches Rad zu einem Wasserfall, dort entspannten wir auch erst mal bei einer kühlen Cola. Hinterher gingen wir noch baden im Mekong. Eine kleine nicht sooo strömungsintensive Bucht gab ein netten Plätzchen zum Baden frei – und die Chance auf eine Abkühlung wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es war nicht ganz einfach, danach noch weiter zu radeln – die Versuchung einfach den ganzen restlichen Mittag irgendwo in einer Hängematte zu verbringen war wirklich groß. Dennoch – wir radelten tapfer und langsam weiter zum andern Ende der Insel. Von dort kann man ab und an seltene Delphine sehen -… wir sahen keine. Dafür wurden wir von einem „Teufelshund“ vertrieben. Der Weg zum anderen Wasserfall und auf die andere Seite der Insel führte durch den Dschungel. Nun war es wirklich nur noch ein Trampelpfad. Lange wussten wir nicht ob wir richtig sind – kein Mensch kam einen entgegen. Recht uns Links nur Bäume, Steine – und nichts. Und nach ein paar Kilometer (wahrscheinlich waren es nicht mehr wie 2.. aber wenn man mit gefühlten 3km/h durch die Gegend „fährt“ kommen einem 2 km doch ziemlich lange vor…) sahen wir ein Schild welches zu einem Resti führte. Dort kehrten wir ein – was für eine verlassene Gegend – und aßen Fried Rice. Danach düsten wir – ohne des anderen Wasserfall gesehen zu haben (aber wir haben ihn zumindest gehört…) zurück nach Don Det – da es Zeit war unsere Räder abzugeben. Pünktlich gaben wir zu zurück und stürzten uns unter die Dusche. Was für ein anstrengender Tag. Deprimierend war nur, ich hatte zwar meine Spiegelreflex dabei – nur leider steckte meine Speicherkarte noch im meinem Lappi. Dum!
Anki – meine Heldin der Nacht
Wir kamen von einem netten Abend bzw. einer lustigen Nacht vom Strand zurück in unser Bungi und legten uns schlafen. Ich mein, ab und an hört man ja Geräusche… ab und an bildet man sie sich auch dann mal ein. Aber dieses Mal… irgendwas krabbelte in einer Plastiktüte. Erst waren wir uns nicht sicher, den es liegen eine Menge Tüten bei uns rum – mit gewaschener Wäsche, mit Fressalien wie Keksen und Crackern – allesamt aber zu, ein Sack mit Müll… nun ja, ich hatte meine Linsen schon draußen – aber ich machte Anki das Lichtlein an damit sie schauen konnte was das Geräusch machte. Und Tatsache – wir hatten uns nicht getäuscht – eine riesen große Kakerlake… ich hab sie nicht gesehen – aber wenn sogar Anki sagt, dass sie groß ist, dann muss sie es sein ^^ Aus der Plastiktüte sprang sie in mein Back pack…. aber Anki fand und fing sie mit Blatt und Becher und rettete uns somit, da sie das Tierchen und den Müllbeutel nach draußen verfrachtete.
Lao Barbecue
Wir lernten den Finnen Harri am Tag der Australier in einer Bar kennen und verbrachten zusammen mit ihm und zwei Mädels aus Deutschland, welche Anki am Mittag kennengelernt hatte und mit welchen wir zusammen auf dem Mekong beim Tuben waren (und Anki ein sehr großes Exemplar einer dicken fetten schwarzen Spinne auf dem Fuß hatte…) den Abend – erst in den zahlreichen Bars dann später am Strand. Er lud uns am nächsten Tag ein zum Lao Barbecue zu kommen, welches die Besitzer seines Bungis veranstalteten. Wir sagten zu. Das Barbecue war super lecker und irre gemütlich. Man sitzt auf dem Boden, drei kleine Grills – die aber ganz anders aussehen wie bei uns, auf dem Boden. So eine Mischung aus Fondue und Raclette – nur eben anders… Ein paar Finnen, Aussis, Deutsche drum rum. Es war ein super netter Abend und wir sind super froh, auch das mal miterleben zu dürfen.
„Der Sonnenuntergang“
Die Sonnenuntergänge hier am Mekong sind wunderschön. Wenn keine Wolken am Himmel sind (und das zu 90% der Fall) kann man die wunder schönsten, reinsten und klarsten Sonnenuntergänge bewundern. Ich bin immer noch fasziniert von „dem“ Sonnenuntergang welchen ich am 2. Tag, am Abend sehen durfte. Wie wunderschön er war. Die Bilder zeigen vielleicht 10% der Schönheit. Man kann einfach nicht alles festhalten auf Fotos – aber das Bild hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Er war einmalig und.. hach ich könnte Seiten nur mit Schwärmen füllen…
„Der Strand“
Ich berichte ja ständig vom Strand.. und ich weiß nicht, was ihr euch drunter vorstellt. Wahrscheinlich das, was man sich vorstellt wenn man von einem Strand spricht… ggf. Weißer Sand, ein paar Palmen, höchstwahrscheinlich stellt ihr euch den Strand auch größer vor als eure Wohnung… Also wollen wir eure Vorstellung davon mal zerstören, denn der Strand – der einzige auf Don Det – ist alles andere als idyllisch oder gar schön. Es ist Bootsanlegestelle zum einen, zeitweise Ruhe und Chillplatz der Büffel und natürlich auch der Backpacker… und er ist klein. Ich würde schätzen… es sind… hm zwei Volleyballfelder… damit ihr es euch ungefähr vorstellen könnt – und Palmen gibt´s auch nicht. Und trotzdem ist es ein tolles Plätzchen – vor allem am Abend wenn Gitarrenmusik gespielt wird, ein Campfire brennt und sich alle noch fitten und wachen Menschen hier versammeln um den Abend einfach nur zu genießen – so wie wir – jeden Abend aufs neue.
Was gibt es noch zu erzählen? Wir besuchten noch den größten Wasserfall Südostasiens zusammen mit den beiden Deutschen Mädels, Naline und zwei weiteren Mädels aus Holland… der Wasserfall war ziemlich Eindrucksvoll – aber… ja, den von Luang Prabang kann einfach nichts mehr toppen außer vielleicht die Niagarafälle. Aber es war ein netter Mittag – übrigens der erste Mittag wo die Sonne mal nicht schien sondern viele Wolken am Himmel waren (klar, wenn ich meine große Kamera auspacke.. logisch)
Es gibt an sich noch so unendlich viel was man erzählen könnte – aber es würde eindeutig den Bericht sprengen – und ihr braucht ja auch nicht alles wissen? Wir haben auf jeden Fall eine ziemlich ziemlich geile Zeit hier. Verbringen die Mittage in der Hängematte, dem Bett und in diversen Bars und Restis am Mekong, die Abende ebenfalls in Bars und Restis am Srand. Jeder Tag verläuft ähnlich, aber doch keiner gleich. Wir lernen nette Menschen aus der ganzen Welt kennen und den oder die andere werden wir hoffentlich bei einer kleinen Reise durch Europa wieder treffen. Wie Cj und Naline welche beide aus Utrecht kommen oder Lucia aus der Schweiz. Und bei einem Trip nach München ist sicher auch ein Käffchen mit Toby drin…! Und noch ist unsere Reise nicht vorbei, fast 4 herrliche entspannte und wahrscheinlich auch teilweise Anstrengende Wochen warten noch auf uns ehe wir wieder nach Deutschland zurückkehren. Unser Englisch wird von Tag zu Tag besser, und langsam schaffe ich es sogar mich eine ganze Weile ausschließlich auf Englisch zu unterhalten – vor ein paar Wochen wäre das noch wirklich undenkbar gewesen. Dank Lucia kann ich nun much und many meist problemlos auseinander halten
Don Det… eine kleine nette Insel mit ganz eigenem Charme. Bars die um 11 Uhr schließen, Essen wie überall in Laos – man muss Stunden darauf warten und ist man bereits hungrig, ist es zu spät. Den es geht so ziemlich nie was unter 90 Minuten – egal ob die Bar / Resti nun voll, oder man der einzige Gast ist… Don Det, es kommen und gehen. Don Det. Ein Platz zum hängen bleiben. Ein Platz um zur Ruhe zu kommen. Ein Platz wo man eindeutig aber auch zu wenig schläft. (ich hasse Hähne – vor allem die welche gegen 4 Uhr in der Nacht anfangen – als dann wenn man ggf. gerade eingeschlafen ist…, zu krähen und ihren „Gesang“ erst gegen 10 Uhr – also dann wenn man bereits aufgestanden ist, da garantiert jemand mit dem man die Tage und Abende verbracht hat abreist und man noch zusammen ein letztes Mal Frühstücken geht …. Und auch Katzen finde ich nicht mehr sonderlich sympathisch seit mich ein blödes Vieh an gepickelt hat, weils mich markieren wollte… und zwar nicht auf den Fuß oder ans Bein, nein, das depperte Tier stand auf Augenhöhe mit mir – und pisste mir aufs T-Shirt.. herrlich…. Zu erwähnen sind auch noch die Milliarden an Nachtfaltern welche ab 6 Uhr am Abend – also dann wenn die Sonne untergegangen ist und es dunkel ist, einen ständig anfliegen und nerven. Ich habe noch nie so viele davon auf einen Haufen gesehen… es sind wirklich Milliarden, vielleicht auch Billionen – ich habe sie ja nicht gezählt. Aber es sind wirklich sehr sehr viele. Überall. Ja Don Det. Eine der 4000 Inseln und sicher nicht der schlechteste Platz auf Erden
Der Bericht ist nun wohl doch länger geworden als beabsichtigt – aber ich habe meinen Schreibstil geändert, haha. Nicht chronologisch die Tage erzählt -… den dann wärt ihr nun vielleicht gerade bei Tag 3 angekommen
Bis bald (nun ist es wirklich nicht mehr lange hin…ah!)
Eure Mädels